07.02.2024 | IG Metall, Betriebsrat und Ford beraten seit Sommer 2022 über ein Konzept für den Ford-Standort Saarlouis. Ziel der Arbeitnehmervertreter war die Sicherung der Arbeitsplätze nach Auslaufen der Ford Focus-Produktion 2025. Der massive Druck der Beschäftigten, Warnstreiks und Aktionen haben zu einer Lösung geführt. Nach zähen Verhandlungen gibt es jetzt ein tragfähiges Paket.
Rund 1.000 Arbeitsplätze bleiben bei Ford in Saarlouis auch nach 2025 zu guten tariflichen Bedingungen erhalten. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2032 ausgeschlossen. Über ein attraktives und finanziell gut ausgestattetes Abfindungsprogramm können Beschäftigte das Unternehmen vorzeitig verlassen.
Lange haben IG Metall und Betriebsrat mit der gesamten Belegschaft für den Erhalt aller Industriearbeitsplätze gestritten. Die saarländische Landesregierung hat den Kampf tatkräftig unterstützt. Trotz mehrfacher Verhandlungen war kein Investor vom Standort überzeugt. Wer dafür die Verantwortung trägt, Ford oder der Investor, bleibt für die Metallerinnen und Metaller unklar. Klar hingegen ist, dass die Beschäftigten sehr viel auf sich genommen haben.
Nachdem die beste Lösung nicht realisiert werden konnte, haben wir uns für die zweitbeste Lösung entschieden: den Arbeitsplatzabbau für Ford so teuer wie möglichen zu machen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Beschäftigte haben die Möglichkeit über ein sehr attraktives Programm aus dem Unternehmen auszusteigen. Darüber hinaus werden gut ausgestattete Altersteilzeitmodelle angeboten sowie attraktive Bedingungen für den Wechsel in eine Transfergesellschaft finanziert. Ohne die Entschlossenheit und Kampfbereitschaft der Belegschaft wäre das Ergebnispaket nicht möglich gewesen. Es ist ein Erfolg der Solidarität der Mitglieder der IG Metall.
Die Mitglieder der IG Metall werden am 22. Februar 2024 in einer geheimen Abstimmung über die Annahme oder Ablehnung des Ergebnisses entscheiden. Falls die Entscheidung positiv ausgeht, wird der Sozialtarifvertrag am 29. Februar 2024 in Kraft treten.