Beschäftigte sollen Wandel in der Automobilbranche zahlen

Arbeitgeber kündigen Tarifverträge

05.12.2019 | Der Landesinnungsverband Kraftfahrzeuggewerbe Rheinland-Pfalz hat mit Schreiben vom 29. November eine ganze Reihe von Tarifverträgen für das Kfz-Gewerbe der Pfalz aufgekündigt. Begründung: Den Umbrüchen in der Automobilbranche könne auf der Grundlage der bestehenden Tarifverträge nicht adäquat begegnet werden, diese müssten modernisiert und neu verhandelt werden.

Wer glaubt, dass solche Neuverhandlungen Verbesserungen für die Beschäftigten und die Auszubildenden bringen würden, begibt sich auf den Holzweg – natürlich wollen die Arbeitgeber
Verschlechterungen durchsetzen. Die Liste der gekündigten Tarifverträge zeigt, wo die Arbeitgeber Hand anlegen wollen: Dauer der Arbeitszeit und des Jahresurlaubs, Zuschläge, vermögenswirksame Leistungen, Kündigungsschutz und Verdienstsicherung für ältere Beschäftigte, Übernahme der Auszubildenden, betriebliche Sonderzahlung und … und … und. Liebe Kolleginnen und Kollegen – jetzt wird es ernst.

Die Kündigung der Tarifverträge zwingt uns zum Handeln: Zum einen müssen wir stärker werden, um unsere Tarifverträge zu verteidigen. Dazu brauchen wir euch alle. Die IG Metall im Kfz-Gewerbe der Pfalz ist so stark, so viele Mitglieder sie hat. Wenn wir stark sind, können wir unsere tarifl ichen Errungenschaftengemeinsam verteidigen.

Zum zweiten: Die Tarifverträge gehen nach dem Ende der Kündigungsfrist in eine sogenannte juristische Nachwirkung über. Dann gelten sie nur noch für diejenigen verbindlich, die bereits Mitglied der IG Metall sind. Also: Man kann sich jetzt noch durch eine Mitgliedschaft in der IG Metall die Rechte aus den Tarifverträgen sichern!

Deshalb: Jetzt Mitglied werden und die Tarifverträge für sich sichern!

Nicht-Mitglieder haben keinerlei Anspruch aus der Nachwirkung eines Tarifvertrags. Ganz wichtig: Keine Zusatzvereinbarungen oder neue Arbeitsverträge unterschreiben. Damit könnte man die  Errungenschaften der Tarifverträge verlieren. Oft greifen Arbeitgeber zu genau diesem Trick. Bei Fragen den Betriebsrat oder die IG Metall ansprechen!

Tarifnachrichten

Von: cb

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