Wirtschaftsweisen leiden unter Realitätsverlust

09.11.2023 | Die Vorschläge der fünf Wirtschaftsweisen gehen an den aktuellen Herausforderungen vorbei und gefährden den sozialen Frieden im Land. Hohe Energiekosten, Dekarbonisierung und Digitalisierung der Produktion sind die größten Herausforderungen für die Metall- und Elektroindustrie. In diesem Zusammenhang die Verlängerung der Lebensarbeitszeit vorzuschlagen, ist unverantwortlich und geht nach Auffassung der IG Metall Mitte komplett an der Wirklichkeit und den aktuellen Aufgaben vorbei.

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter IG Metall Mitte, Foto: Frank Rumpenhorst

„Seit Monaten wirbt die IG Metall intensiv für die Einführung eines Brückenstrompreises, um die energieintensive Industrie im Land zu halten. Das scheint die Bundesregierung jetzt endlich auf den Weg bringen zu wollen. Seit Monaten machen wir darauf aufmerksam, dass eine schleichende Abwanderung von Produktionsumfängen stattfindet. Allein im Saarland sind über 15.000 Beschäftigte der Stahlindustrie für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf die Straße gegangen. Und alles was den im Elfenbeinturm sitzenden Weisen einfällt, ist Öl ins Feuer zu gießen,“ so der für Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen zuständige IG Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger.

Von einem, die Bundesregierung beratenden Gremium, kann man erwarten, dass es die Realität im Blick hat und entsprechende Vorschläge entwickelt. Die IG Metall hat dies mehrfach getan und kämpft für den Erhalt des Industriestandortes. Das ist die Grundlage des Sozialstaates.

Es ist von großer Bedeutung die Grundstoffindustrie, wie beispielweise die Stahlindustrie, zu erhalten. Sie stellt den Beginn der Wertschöpfungsketten dar und ist entscheidend für den nachhaltigen Umbau der Produktion. Das ist für die heutige Gesellschaft und für die zukünftigen Generationen gleichermaßen wichtig.

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