IG Metall fordert Tarifvertrag für Beschäftigte der Stahlservicecenter von ArcelorMittal

20.12.2021 | Neuwied/Edenkoben – Die IG Metall hat das Management der Stahlservicecenter (SSC) von ArcelorMittal aufgefordert, ernsthafte Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufzunehmen. Die rund 120 Beschäftigten der Stahlservicecenter, in denen in Edenkoben und Neuwied auch Stahl bearbeitet wird, wollen nicht mehr länger ohne tarifliche Regelungen arbeiten.

Foto: PantherMedia / prometeus / Andrey Kiselev

Sollte das Unternehmen bis zum 7. Januar 2022 nicht bereit sein, Tarifverhandlungen aufzunehmen, werden Betriebsrat und IG Metall weitere Schritte einleiten und ihre Forderungen für gute Arbeits- und Leistungsbedingungen direkt an die Unternehmenszentrale von ArcelorMittal in Luxemburg richten.

„Wir werden es nicht akzeptieren, dass in den Stahlservicecentren fünf Stunden länger für das gleiche Geld gearbeitet werden muss als in den anderen Werken des ArcelorMittal-Konzerns. Wenn sich nichts verbessern wird, werden noch mehr Beschäftigte das Unternehmen verlassen. Deshalb sind gute Tarifbedingungen auch im Interesse des Unternehmens und der ganzen Region,“ betont Markus Eulenbach, Geschäftsführer der IG Metall Neuwied.

Ähnlich sieht es Ralf Köhler, Geschäftsführer der IG Metall Landau. „Mit Ausnahme der SSC-Beschäftigten sind die Werke von ArcelorMittal tarifgebunden. Die Beschäftigten in der Stahlbearbeitung und Stahlhandels sind keine Beschäftigten zweiter Klasse.“

Im Frühjahr 2021 hatten die IG Metall und das Management des Stahlservicecenters in Neuwied Tarifverhandlungen aufgenommen. Kurz vor Erreichen eines Tarifergebnisses entzog ArcelorMittal seinem Verhandlungsführer am 1. Oktober das Mandat und brach die Verhandlungen ohne Begründung ab. Seither versucht das Unternehmen die tariflichen Bedingungen in einer Betriebsvereinbarung zu regeln. Eine derartige Vereinbarung lehnt die IG Metall strikt ab, da sie gesetzeswidrig wäre.

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