13.06.2023 | Frankfurt am Main/Leipzig – Beschäftigte in tarifgebundenen Wäschereien erhalten mehr Geld. Darauf hat sich die IG Metall mit den Arbeitgebern in Leipzig am Dienstag nach 24 Stunden Verhandlung geeinigt. Vorausgegangen waren die ersten Warnstreiks der Branche seit über 30 Jahren, an denen sich rund 4000 Beschäftigte beteiligten. In den Textilen Diensten arbeiten bundesweit 22.000 Menschen.
Das Ergebnis der vierten Tarifverhandlung sieht eine Netto-Inflationsausgleichsprämie von 1300 Euro vor, die in zwei Raten (im Juli 2023 und im Januar 2024) ausgezahlt wird. Zum März 2024 und 2025 erhalten die Beschäftigten Festbeträge in die Tariftabellen von jeweils 150 Euro. IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger: „Gerade Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen spüren die Inflation im Geldbeutel. Sie entlastet dieser Tarifabschluss besonders.“ Laut IG Metall bedeutet die Tarifeinigung für Geringverdiener*innen in den Betrieben ein Entgeltplus von fast 15 Prozent im Westen und fast 19 Prozent im Osten.
Als historisch sieht die IG Metall die vereinbarte, schrittweise Angleichung der Löhne und Gehälter im Osten an das West-Niveau. Ab Mai 2025 erhalten Beschäftigte überall die gleichen Entgelte und Sonderzahlungen. Bürger: „Gleiche Arbeit, gleiche Kosten, gleiches Geld: Es ist gut, dass die Arbeitgeber das über drei Jahrzehnte nach der Einheit endlich verstanden haben.“ Das Tarifergebnis mache die belastende Arbeit in der Branche wieder attraktiver und die Unternehmen zukunftsfester.
Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Zudem vereinbarten IG Metall und Arbeitgeber die Fortführung des Altersteilzeittarifertrags und eine höhere Aufzahlung sowie die unbefristete Fortführung des Tarifvertrags Kurzarbeit.