IG Metall Mitte will Zukunft fair gestalten

26.11.2021 | Frankfurt am Main/Fulda – Die Corona-Krise hat die Defizite und Problemfelder überdeutlich werden lassen: Der kaputt gesparte Staat kann vielfach nur mit größter Mühe seine Aufgaben erfüllen. In einer der größten Branchen - der Metall- und Elektroindustrie - beschleunigen sich Digitalisierung und Transformationsprozesse zunehmend. Zusätzlich bedrohen radikale Gruppierungen das gesellschaftspolitische System.

„Die IG Metall hat die Herausforderungen der Zukunft längst angenommen und will im Sinne der Beschäftigten wirken und gestalten. Wir werden uns verstärkt in den verschiedenen Politikfeldern engagieren und unser demokratisch verfasstes System verteidigen. Wir werden alles für einen fairen sozialökologischen Wandel der Industriegesellschaft tun. Dafür hat die ’Ampelkoalition‘ die im Koalitionsvertrag formulierten Rahmenbedingungen jetzt umsetzen,“ so Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, im Rahmen einer Tagung der IG Metall-Geschäftsführer aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen.

Mit Blick auf die Positionen der ‚Ampelkoalition‘ zur Alterssicherung betonte Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall: „Die Haltelinie beim Rentenniveau und die Absage an weitere Anhebungen des Rentenalters wehren weitere Verschlechterungen ab. Die Zukunftsprobleme der Alterssicherung lösen sie nicht. Reformieren nicht stabilisieren lautet das Gebot der Stunde. Unverzichtbar ist die Weiterentwicklung der Rentenversicherung zur Erwerbstätigenversicherung sowie die Stabilisierung der Finanzbasis durch eine umfassende Versicherungspflicht aller Beschäftigungsverhältnisse und eine Neujustierung von Beiträgen und Steuermitteln. In Zeiten des Umbruchs läuft das Einfrieren der Strukturen auf programmierte Finanzprobleme und vermutlich programmierten Leistungsabbau hinaus. Und dort wo die Ampel-Koalitionäre über Innovationen nachdenken, laufen sie mit dem Ausbau der Kapitaldeckung ordnungspolitisch in die falsche Richtung.“

Die Arbeitgeberverbände forderte Köhlinger auf, endlich ihrer ordnungspolitischen Aufgabe gerecht zu werden. Die Krise wirke sich auf einige Beschäftigtengruppen katastrophal aus, weil einzelne Unternehmen es vorziehen Tarifverträge und die Mitbestimmung zu umgehen. „Die Folge ist, dass die Tarifbindung in Deutschland abnimmt. Mittelfristig gefährdet das die Tarifautonomie und Sozialpartnerschaft, dem sollten auch die Arbeitgeber entgegenwirken“, sagt Köhlinger.

Der Bezirksleiter betonte gegenüber den Geschäftsführern der 27 Geschäftsstellen des IG Metall-Bezirks Mitte, dass auch die IG Metall ihre Aufgaben erfüllen müsse. Die IG Metall könne im politischen Raum, im Feld der Tarifpolitik und gegenüber den Arbeitgebern nur wirken, wenn sie stark sei. Und die Stärke der IG Metall seien ihre Mitglieder in den Betrieben. Deshalb laute die Aufgabe: Deutlich mehr Menschen für die IG Metall zu begeistern damit die IG Metall gestaltend wirken kann.“

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