15.10.2021 | Frankfurt am Main – Die IG Metall fordert den Stellantis Konzern auf, die nachhaltige Zukunftsperspektive für die Opel-Standorte in Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz zu entwickeln. „Die Unterstützung der Politik, der Ministerpräsidenten von Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen, ist Ausdruck eines breiten Bündnisses gegen den Kahlschlag. Der Stellantis Konzern sollte sich bewusst sein, dass ein massiver Konflikt droht, sollten Ausgliederungspläne und Produktverlagerungen umgesetzt werden“, betont Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, in dem alle drei Opel-Standorte liegen.
Nach Auffassung der IG Metall und des Betriebsrates versucht der Stellantis Konzern Produktentscheidungen und Standortbelegungen völlig intransparent durch die Hintertür durchzusetzen, um Tarif- und Mitbestimmungsstrukturen zu umgehen. So sollen offensichtlich zusätzliche Kapazitäten für den Anlauf des neuen Grandland außerhalb von Eisenach aufgebaut werden, um die jeweiligen Belegschaften unter Druck setzen zu können.
Zudem ist es völlig absurd, Entwicklungskapazitäten an den Opel-Standorten abzubauen und gleichzeitig eine Elektrifizierungsstrategie umsetzen zu wollen. Die Auslagerung von Entwicklungskapazitäten in Länder mit wesentlich schlechteren Arbeits- und Leistungsbedingungen zeigt worum es geht: Kostenersparnis zu Lasten der Opel-Beschäftigten.
Für zusätzliche Produktions- und Entwicklungskapazitäten bestehe derzeit kein Bedarf, so Rudolf Luz, Unternehmensbeauftragter der IG Metall bei Opel. „Es muss in die bestehenden Standorte in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen investiert werden. Die Standorte müssen fit gemacht werden für neue Antriebstechniken und Modelle. So muss der neue Grandland exklusiv in Eisenach anlaufen.“