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Schlag ins Gesicht der Beschäftigten bei Marelli in Brotterode - Arbeitgeber will Werksschließung weiter vorziehen

09.05.2023 | Die etwa 900 Beschäftigten von Marelli Automotive Lighting blicken in eine ungewisse Zukunft. Mitte März forderte die IG Metall den Arbeitgeber zu Verhandlungen über den Abschluss eines Zukunfts- und Sozialtarifvertrages auf.

In den ersten beiden Verhandlungsrunden gab es keinerlei Fortschritte. In der dritten Verhandlungsrunde am 8. Mai hat die Arbeitgeberseite die Karten auf den Tisch gelegt: Der gesamte Standort soll bereits im März 2024 geschlossen werden. Die IG Metall und der Betriebsrat werden jetzt über das weitere Vorgehen beraten. Vor dem Hintergrund des Kahlschlags in Brotterode kann sich das Unternehmen auf massive Gegenwehr einstellen.

In der heutigen Infoveranstaltung des Unternehmens im Betrieb wurden die Beschäftigten über die vorgezogen geplante Werksschließung in Brotterode informiert. Nachvollziehbar explodierten die Emotionen der Betroffenen. „Die Wut ist groß“, so Uwe Laubach, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg.

Es sei ein Skandal was hier passiere, sagt Uwe Laubach. In den ersten beiden Verhandlungen sei man keinen Schritt vorangekommen. Die Beschäftigten hätten daraufhin zeitweise die Arbeit niedergelegt, um auf die angespannte Situation aufmerksam zu machen.

 „Plötzlich erklärt das Management von Marelli in der dritten Verhandlungsrunde die komplette Werksschließung für März 2024. Eine solche Frechheit fordert uns jetzt zu einer Zuspitzung der Tarifverhandlungen heraus. Der Arbeitgeber ist kurz davor, konstruktive Verhandlungen unmöglich zu machen. Wir fordern Marelli auf, mit der IG Metall und den Beschäftigten tragfähige Lösungen zu entwickeln.“, schließt Uwe Laubach an.

Von: uw

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