11.11.2021 | Frankfurt am Main/St. Johann - Die Entgelte der Beschäftigten in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Rheinland-Pfalz steigen in zwei Schritten: Ab Mai 2022 erhöhen sich die Entgelte um 2,7 Prozent und im April 2023 um weitere 2,2 Prozent. Das durchschnittliche Entgelt eines Facharbeiters in der Branche erhöht sich damit bis 2023 auf 18,97 Euro.
Die Vergütungen der Auszubildenden steigen je nach Ausbildungsjahr überproportional um 30 bis 50 Euro an. Dem entsprechend erhält ein Auszubildender ab Juli 2023 im 3. Ausbildungsjahr 1.135 Euro.
Zur Abmilderung der zusätzlichen Belastungen am Arbeitsplatz durch die Pandemie erhalten Beschäftigte eine Beihilfe von 585 Euro, Auszubildende erhalten 200 Euro. Die steuerfreie Beihilfe wird spätestens im Februar 2022 ausgezahlt.
Die Branche ist stark vom demografischen Wandel betroffen. Vor diesem Hintergrund konnte die IG Metall Mitte durchsetzen, dass der Demografie-Tarifvertrag in verbesserter Form fortgeführt wird. Der zur Finanzierung von Altersteilzeit bestehende Fonds wird bis 2024 schrittweise auf 600 Euro je Beschäftigten aufgestockt, um den Übergang von älteren Beschäftigten in den Ruhestand abzusichern.
Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall Mitte für die holz- und kunststoffverarbeitende Industrie, sieht im Tarifabschluss einen wichtigen Schritt zur Steigerung der Attraktivität der Branche für junge Menschen. „Ob Schulabgänger eine Ausbildung in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie beginnen, ist von guten Arbeits- und Leistungsbedingungen abhängig. Wer schlecht zahlt wird den Wettbewerb um junge Fachkräfte verlieren.“
Vom Tarifabschluss profitieren mehr als 5.000 Beschäftigte der Branche in Rheinland-Pfalz. Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag läuft bis Ende 2023. Der Demografie-Tarifvertrag ist erstmals zum 31. Dezember 2028 kündbar.