24 Stunden-Warnstreik bei Vitesco Technologies in Bebra

IG Metall fordert Sozialtarifvertrag für über 900 Beschäftigte

10.06.2021 | Bebra/Mühlhausen – Die IG Metall Nordhessen ruft die Beschäftigten von Vitesco Technologies (Continental) in Bebra und Mühlhausen ab Donnerstagabend zu einem 24 Stunden-Warnstreik auf. Die Gewerkschaft fordert für die über 900 Beschäftigten des Automobilzulieferers einen Sozialtarifvertrag, weil das Unternehmen den Betriebsteil Mühlhausen schließen und in Bebra bis zum Jahr 2025 etwa die Hälfte der Arbeitsplätze abbauen will. "Das Unternehmen reagiert auf die Transformation und die Veränderungen im Automobilsektor leider nicht ausreichend mit innovativen Konzepten, sondern mit Kahlschlag-Ideen", sagt die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Elke Volkmann. IG Metall, Betriebsrat und die betriebliche Tarifkommission nehmen das nicht einfach hin. "Wir wollen, dass die Transformation gemeinsam mit den Beschäftigten bewältigt wird, nicht gegen sie", sagt Volkmann.

Da das Unternehmen bislang aber keine Zugeständnisse gemacht hat, fordert die IG Metall nun einen Sozialtarifvertrag. "Weil es in den bisherigen Verhandlungen vom Arbeitgeber kaum Einigungsbereitschaft gab, rufen wir jetzt zum 24 Stunden-Warnstreik auf", sagte Volkmann. "Die Beschäftigten werden zeigen, dass sie hinter unserer Forderung stehen und sich nach jahre- und jahrzehntelangem Einsatz für das Unternehmen nicht einfach abservieren lassen", erklärte die Gewerkschafterin. Die IG Metall erwarte, dass Vitesco der sozialen Verantwortung für die Beschäftigten nachkomme.

Der 24 Stunden-Warnstreik beginnt am Donnerstag um 22 Uhr. Am Freitag gibt es um 12.30 Uhr eine Kundgebung am Wendehammer. Dort sprechen der Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, der Betriebsratsvorsitzende Torsten Buske und die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Elke Volkmann. Es werden zudem Delegationen und Grußworte aus nordhessischen Betrieben erwartet.

Info: Sozialtarifvertrag

Wenn ein Arbeitgeber einen Betrieb verlagern, schließen oder stark einschränken möchte, kann ein Sozialtarifvertrag regeln, wie die damit verbundenen Nachteile für die Beschäftigten ausgeglichen werden. Möglich sind etwa hohe Abfindungen. Für die Durchsetzung darf gestreikt werden. Die detaillierten Forderungen der IG Metall stehen auf dem beigefügten Flugblatt.

Von: ef

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